Sie hören, dass Sie nichts hören – oder eben doch etwas. Glacial Movements ist ein 2006 gegründetes Label aus Rom, das sich weitab von esoterischem New Age-Geplänkel dem Veröffentlichen maximalst entspannender (und entspannter) Musik gewidmet hat.
Der in Berlin lebende Johann Malfatti, der auf vielfältige Kooperationen (Björk, CAT POWER, ...) verweisen kann und als Inspiration unter anderem John Cage nennt, hat sich – eine Übereinstimmung mit dem Labelnamen – als thematischen Einfluss geologische Prozesse ausgesucht: „The all underlying stream of geological change, like the flow of glaciers or the drifting of continents, is outside our field of experience.
However, some events bring these streams closer to the surface. In a glacial surge, the flow velocity of a glacier suddenly increases up to tens of meters per day, making the otherwise imperceptibly slow movement tangible“, heißt es dazu auf der Label-Website, und so spult das Kopfkino hier Bilder ab von SloMo-Flugaufnahmen endloser Eis- und Gebirgslandschaften ab, zu denen „Surge“ läuft, eine einzige durchgehende Komposition.
Sanfte Klänge zwischen Fließen und Rauschen, wie idealisierte Field-Recordings aus Hochgebirgslandschaften. Augen zu und ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Joachim Hiller