Bis vor nicht allzu langer Zeit war das Eislinger Label Metal Blade bekannt dafür, ausschließlich auf solide Bands aus den Bereichen True-, Black-, Death Metal und Grindcore zu setzen, doch seit einigen Wochen weitet die Firma ihr durch Bands wie CANNIBAL CORPSE, SIX FEET UNDER, VADER oder THE CROWN hochqualitatives Repertoire unverkennbar aus.
Erst stand das Signing der ehemals auf People Like You ansässigen Wüstensöhne RED AIM auf dem Programm, nun legen Metal Blade mit dem Zweitling der Band ENGINE ein reinrassiges Nu Metal-Album mit Hard Rock-Einschlag vor.
Der Vierer vereint alle Elemente, die es braucht, um heutzutage in Szenekreisen angesagt zu sein: Knallige Drums, Schrammelgitarren, variabler Sänger und einen Sound, der es sich zwischen DEFTONES und (melodischen) SLIPKNOT gemütlich macht, wobei das spielerische Können Letzterer wohl nur den wenigsten Formationen vorenthalten bleibt.
Eine von mir eigens aufgestellte These besagt: Covere niemals einen weltbekannten Hit, ohne eigene Akzente zu setzen. Nach dem Motto handelten ENGINE auch bei der Coverversion zu "Fascination Street", wohl einem der besten Songs der gesamten THE CURE-Discography.
Klar, dass man dem Original nicht das Wasser reichen kann, doch die aufgepeppte Variante mit wuchtigen Gitarren und dynamischerem Drumming stehen dem Song, der sicherlich auf Konzerten für eine gute Stimmung sorgen wird, gut zu Gesicht.
Schön zu sehen, dass Metal Blade nicht wie andere Mitstreiter stagnieren, sondern neben neuen Bands auch auf neue Sounds setzen. Ich freue mich auf die nächsten Signings des Hauses!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Dominik Winter