Wenn Blag Dahlia sich schon auf Solo-Pfaden jenseits der DWARVES bewegen kann, dann will HeWhoCannotBeNamed da nicht nachstehen, mit der Konsequenz, dass die andere Hälfte der Ur-DWARVES ein Soloalbum eingespielt hat, mit Bradley Cook als Produzent und Nick Oliveri, Blag Dahlia und Andy Selway als Musikern.
Nun waren und sind die DWARVES ja aus gutem Grund als gewalttätige, oft an der Grenze zur Geschmacklosigkeit operierende Band bekannt, doch im wahren Leben sind sowohl Blag wie auch He... nette Menschen.
Letzterer versteckt sich bekanntlich unter einer Maske und hintern einem Pseudonym, was man angesichts seines „Dayjobs“ als so eine Art Sonderschullehrer durchaus verstehen kann. Da hätte man sicher gewisse Schwierigkeiten, seinem Chef einen Albumtitel wie „Sunday School Massacre“ zu erklären – egal, wie ironisch der auch gemeint sein mag.
Jener Job und der Kontakt zu einem wegen übler Misshandlungen behinderten Schülers inspirierte ihn zum Song „Machine boy“. Textlich werden also keinesfalls nur trashige Bösartigkeiten ausgeteilt, aber mit dem Humor der DWARVES musste man ja auch schon immer auskommen wollen, und der „Hate song“, in dem He...
singt „I hate the kids“ dürften kaum seine professionelle Attitüde gegenüber Kindern widerspiegeln. Alles nur Maskerade und ein Spiel mit Worten also? Musikalisch ist „Sunday School Massacre“ keine wirkliche Offenbarung, solider Punkrock – mal ramonesk, mal powerpoppig, mal dwarvig.
Wer DWARVES-Fan ist, der sollte zugreifen. Schade übrigens, dass die Texte nicht abgedruckt sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Nadine Maas
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