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STROM|MORTS

Coronal Mass

Ein schwarz blutendes Möbiusband ziert das Artwork von „Coronal Mass“. Die beiden Tracktitel heißen so wie das Album und fügen einmal ein „Ejection“, einmal ein „Injection“ an die koronale Masse an. Die insgesamt mehr als halbstündige, auf zwei CDs gepresste Drone-Reise arbeitet sich in dem Zwischenland zwischen diesen beiden Bildern ab: zwischen der Einsicht in die Unmöglichkeit feinsäuberlich abgeschlossener Ineinander-Verschränktheit und dem Postulat einer Binarität aus Auswurf und Einspritzung. Anstatt endgültig Farbe zu bekennen, zeichnen sich die beiden Klangungetüme von STROM|MORTS durch ein ständiges Wachsen durch Sich-selbst-Verschlingen aus. Was sich da verschlingt, ist aber nichts Organisches, sondern eine Ausgeburt des Industriellen, die sich des Nachts über spitze Berge schleift und bei deren Autophagie eher industrielle Späne fliegen, als dass organische Flüssigkeit fließt. „Coronal Mass“ ist düster und knirschend und weitläufig und schlicht: gut.