Ob es der klassische Rockabilly ohne die STRAY CATS als Botschafter in die Gegenwart geschafft hätte? In den Achtzigern gab es wirklich niemand, der auf Punk und Psychobilly stand, der das titellose Debüt von 1981 sowie „Rant N’ Rave With The Stray Cats“ von 1983 nicht besaß oder zumindest kannte.
1979 von Brian Setzer, Lee Rocker und Slim Jim Phantom auf Long Island nahe New York gegründet und schwer beeinflusst von Eddie Cochran, Gene Vincent, Carl Perkins und Bill Haley, siedelte das Trio nach ersten Erfolgen in der New Yorker Szene rund um CBGB’s und Max’s Kansas City nach England um, weil sie gehört hatten, dass dort die Teddyboy-Szene eine Wiedergeburt erlebt.
Mit Dave Edmunds als Produzent nahmen sie dort ihr erstes Album auf, das 1981 erschien und die Band optisch wie musikalisch als eine stimmige Mischung aus klassischen Rockabilly-Elementen einerseits und dezenten Punk-Einflüssen andererseits präsentierte.
Faktisch alle der zwölf Nummern sind zu Klassikern geworden, allen voran „Rock this town“. Noch im gleichen Jahr erschien „Gonna Ball“, und wie ein Schnellschuss wirkt das Album bis heute.
Hits? Fehlanzeige. Kein Vergleich mit dem Debüt und auch nicht mit dem Nachfolger „Rant N’ Rave With The Stray Cats“, auf dem die Hitdichte fast genauso hoch ist wie beim Erstling. Im Budget-Dreierpack dieser simpelst ausgestatteten Box nimmt man „Gonna Ball“ dann doch.
Wie immer bei diesen Box-Sets gilt: für kleines Geld akzeptabel, wer Vinyl bevorzugt, sollte sich die Originale besorgen. Essentielle Platten, die in keiner Sammlung fehlen dürfen, sind das erste und dritte STRAY CATS-Album auf jeden Fall – nicht nur für Menschen, die aus Prinzip Creepers und Haartolle oder Flat tragen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Lars "Abel" Gebhardt
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Lars "Abel" Gebhardt