THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES sind dafür bekannt, sehr lange Alben zu machen, und in der Vinylversion muss es da logischerweise ein Doppel-Album sein. Ebbot "TSOOL" Lundbergs Tätigkeit als Produzent für die CAESARS hat sich nun offensichtlich genau in diese Richtung ausgewirkt, denn die 24 (!) Songs von "Strawberry Weed" laufen knapp 75 Minuten und erstrecken sich (unnötigerweise) über zwei CDs mit je zwölf Songs, sind alles andere als schnell verdauliches Musik-Fastfood für Menschen mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und lassen es entsprechend als fraglich erscheinen, ob den CAESARS hiermit die (kommerzielle) Anknüpfung an "Paper Tigers" und das dort recyclete "Jerk it out" glückt.
Festzustellen ist, dass die Schweden es ihren Landsleuten THE HIVES nicht gleichgetan haben, die meinten, mit ihrem letzten Album neues Terrain erkunden zu müssen. Stattdessen betreiben die CAESARS eine Art musikalisches "Cocooning", widmen sich in aller Breite und Tiefe der Erkundung der Wurzeln ihres Sounds, berufen sich auf große Vorbilder (Roky Erickson, Billy Childish, SONICS, PAVEMENT und SONIC YOUTH werden explizit genannt) und lassen plakative Momente, wie sie "Jerk it out" ausmachten, nur ganz selten mal aufblitzen.
Ein sehr erwachsenes, reifes Album voller schöner Rock'n'Roll-Songs, eingänglich und nicht aufdringlich, dessen wirkliche Qualität sich aber erst erweisen muss - eine gewisse Beliebigkeit ist nämlich durchaus auch vorhanden.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Joachim Hiller