Obwohl dieser alt-verdiente Songwriter definitiv nicht mit Abwechslung auf seinem 12. Album geizt, habe ich als Hörer sehr damit zu kämpfen, hier nicht wirklich Neues geboten zu bekommen. Klar, über allem schwebt eine deutlicher Americana Stil, aber darüber hinaus ist es egal ob die Songs im Country Groove daher kommen, ob es eine Rocknummer ist, gar Glam Rock wird nicht ausgelassen, bis hin zu einem 80ies Synthie Touch, es hört sich alles wie schon mal gehört an.
Ich möchte das nicht falsch verstanden wissen, Stagger mischt diese unterschiedlichen Stile und Einflüsse schon sehr gekonnt zusammen, was wohl auch an der aus professionellen Studiomusikern zusammengestellten Band liegt, aber genau da liegt auch der Knackpunkt.
Das Album ist sehr glatt und so bleibt selbst bei allem Abwechslungsreichtum Unvorhergesehenes aus, stattdessen wirkt alles wie ein fein säuberlich arrangiertes Zitat. Tatsächlich stellt sich erst beim sechsten Stück, „Jesus & Buddha“ ein erster Überraschungseffekt bei mir ein.
Zusammen mit dem Song „Leonard Cohen is dead“ sticht es für mich deutlich heraus und zeigt, was eigentlich möglich gewesen wäre. So fehlt mir leider der Zugang was auch an der in meinen Ohren wenig charismatischen Stimme liegt.
Das wirkliche Problem der Platte ist aber, dass hier weniger, deutlich mehr gewesen wäre, vor allem was Produktion und Abmischung angeht. Man hat hier einen fünffachen Grammy Gewinner ran gelassen, der alle Ecken und Kanten fein glatt geschliffen hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Claus Wittwer