KEN

Stop! Look! Sing Songs Of Revolution CD / I Am Thief CD

KEN werden damit leben müssen, dass in ihrem Zusammenhang immer wieder BLACKMAIL genannt wird, kein Wunder, heißt doch der Sänger bei beiden Bands Aydo Abay. Nichtsdestotrotz, der Name KEN geistert spätestens seit ihrem Debüt im Jahr 2002 durch die Indie-Szene, aber erst jetzt kommt der Nachfolger - dafür gleich doppelt dick.

Witzigerweise geschieht das, kurz nachdem auch SCUMBUCKET, die andere Band mit BLACKMAIL-Beteiligung, nach dreijähriger Pause mal wieder was von sich haben hören lassen. Nun denn, Aydos Stimme bleibt natürlich Aydos Stimme, aber wollte man den ganzen Rest allein mit eben genannten Bands begründen, dann würde man sich arg verrennen.

So einfach ist das nämlich nicht, allen gemein ist allenfalls das Etikett "Alternative". Auch KEN selbst bekommt man so richtig nicht zu fassen. Da finden sich, klar, einige Referenzen zu Aydos anderer Band.

"Feelia" ist ein schmissiger und gut gelaunter Singlekandidat, "If" wiederum ist nicht weniger schmissig, hat aber ein ganz anderes Klangbild und eine ganz andere abgehobene Stimmung. Zwischen diesen drei Eckpunkten wandern die dreizehn Songs umher, und das klingt erfrischend und aufregend.

Soweit zu "Stop! Look! ...". Der zweiten Scheibe stehe ich etwas ratloser gegenüber. Der Titel "I Am Thief" ist hier durchaus wörtlich zu nehmen, hier wurden ohne erkennbares Auswahlkriterium Songs anderer Bands und Künstler, etwa TON STEINE SCHERBEN, THE WHO oder Peter Gabriel, in KEN-Manier neu interpretiert.

Darunter gibt es einige Obskuritäten, wie zum Beispiel PANTERAs "I'm broken" in einer Countryversion. Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich das nicht haben. Mir hätte die eine Hälfte voll und ganz gereicht.

(46:55/46:37) (7/4)