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STILLER

s/t

Nachdem der erste Schock überwunden und geklärt ist, dass das Trio STILLER auch wirklich nichts mit den grausigen Sportfreunden zu tun haben, bin ich erstmal beruhigt. Dass auch noch Marko Fellmann als Sänger und Gitarrist mit an Bord ist, macht die Sache umso besser.

Dessen „Kopfpunk“-Interviews habe ich immer sehr gerne gehört, gerade weil er die Interviews unaffektiert und unaufgeregt führte. Gleiches gilt auch für STILLER, lauten Punkrock mit Stinkefinger und Bierdosenästhetik gibt es nicht zu hören.

Fellmann singt verbindlich und die musikalische Basis ist eher Indie. Der Bassist Ingo Frevel hat das Fingerhakeln auf jeden Fall gewonnen und bestimmt quasi jeden Song. Ein großer Vorteil von STILLER, denn seine wurmenden Melodien sind die besten Widerhaken.

Leider fehlt STILLER oft inhaltlich und musikalisch der doppelte Boden, manches klingt schlicht unfertig. Die Songlängen reißen die Themen nur an, das reicht nicht zum Festsetzen. In den Kompositionen findet sich ein bisschen alte Hamburger Schule und Ansätze von guten Gedanken, aber die richtige Knallerbotschaft haben STILLER jetzt nicht an Bord.

Vom leicht wavigen „Flimmern“, vom skandierenden „Dieser Job tötet langsam“ hätte ich gerne mehr gehört. Was in STILLER steckt zeigt das vernebelte „Wrack“. Erstmal entsteht dichte Atmosphäre, davon gerne mehr.

Das Album ist limitiert auf 300 Platten.