„Stigmata Itch“ ist ein wenig wie der Film „Midsommar“. Man fühlt sich bei den Schweden, auch wegen ihrer ganzen pseudo(?)-christlichen Fassade, wie bei einer Sekte, die einen mit offenen Armen aufnimmt. „Oh, the joy!“, der akustische Opener des Albums, wie ein Loblied auf den Herrn, führt erst mal auf die falsche Spur. Bereits mit dem zweiten Song wird dann klar, wohin die Reise bei dieser Glaubensgemeinschaft geht. Es sind durchproduzierte, melodische Metal-Songs, immer mit Augenmerk auf dem großen, sehr großen Refrain, der gerne auch mal supercheesy sein darf. Dazu Technobeats, die eher an eine Neunziger-Jahre-Disco erinnern. Was auf dem Papier wie die schlimmste Idee der Welt klingt, funktioniert aber erschreckend gut! Okay, man muss schon wirklich Pop und Eurodance abkönnen, aber wenn so was wie BABYMETAL existiert, warum nicht auch RAVE THE REQVIEM? „Stigmata Itch“ ist bestimmt nicht „trve“, das könnte den Schweden mal den Titel „Die ABBA des Metal“ einbringen. Würde mich nicht wundern, die mal bei ESC zu sehen.
© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Sebastian Koll