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BÄRLIN

State Of Fear

Die 2009 im französischen Lille gegründete Band drängt mit Schlagzeug, Bass, Klarinette, Gesang bepackt in einen gemeingefährlichen Karambolagen-Rock. „State Of Fear“ von BÄRLIN wirkt wie ein düsteres Cabaret mit aggressiven Tendenzen und chaotischen Elementen. Gerade der Titeltrack veranschaulicht das Getöse stellvertretend fürs ganze Album: galoppierende Drums und ein bösartiger Basslauf erbauen eine Manege der Unruhe und des verstörenden Wahnsinns. In ihr wütet und zetert ein irrlichternder, nach oben und unten tretender Gesang, dessen Urheber zu allem fähig ist und schlussendlich von der Klarinette abgelöst oder besser: erlöst wird. „State Of Fear“ ist vor allem aufgrund der gesanglichen Darbietung ein Angeber-Album im besten Sinne, dessen Exaltiertheit Nick Cave zu Zeiten von THE BIRTHDAY PARTY und die tonalen Abgründe von MAMALEEK gleichermaßen mitdenkt. Wenn BÄRLIN ihren Liedern etwas positivere Emotionen gönnen, ist der Sänger auch zu pathos- und affektgeladenen Ausdrucksformen in der Lage, die in die Musik von ALGIERS oder WILD BEASTS passen würden.