STAR & DAGGER als Allstar-Band zu bewerben, ist auf Dauer nicht haltbar. Darauf haben sich viele Reviewer (wie ich) in ihren Rezensionen zur ersten, im letzten Sommer veröffentlichten EP „In My Blood“ gestützt.
Auch bei den aktuellen Reviews zum nun erscheinenden Albumdebüt „Tomorroland Blues“ wird sicherlich auf ähnliche Rhetorik zurückgegriffen. Das liegt daran, dass hinter STAR & DAGGER in erster Linie Ex-WHITE ZOMBIE-Bassistin Sean Yseult steckt, die nach vereinzelten Gehversuchen (unter anderem FAMOUS MONSTERS) nun wieder ein längerfristiges Projekt aufgebaut zu haben scheint.
An ihrer Seite: CYCLE SLUTS FROM HELL-Gitarristin Dana She Wolf und Sängerin Van Hesseling sowie ein Drummer, der aber eher Beiwerk ist. Das Album wurde von Yseults Zombie-Kollege J. Yuenger knackig, detailverliebt und individuell auf die Songs fokussiert abgemischt und hat gute Nummern wie zum Beispiel den Titeltrack, das schon von der EP bekannte „End of days“ oder die groovenden „Your money“ und „Sidewinding“ vorzuweisen.
Das gesamte Material hingegen wirkt schnell zu eintönig und wenig fesselnd, neben eben erwähnten Perlen finden sich häufig Filler unter den zehn Nummern. Das liegt zum Teil an eher unspektakulären, bluesigen Metal-Riffs und zum Teil am theatralischen Gesang.
Auch die konservativen Song-Schemata unterstreichen diesen bittersüßen Eindruck. Schade.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Arndt Aldenhoven