HANK WILLIAMS – LOST HIGHWAY

Søren Glosimodt Mosdal

In HANK WILLIAMS – LOST HIGHWAY greift Søren Glosimodt Mosdal eine dieser nicht tot zu kriegenden Mythen der Popkultur auf, nämlich das mysteriöse Ableben von Country-Legende Hank Williams in dem Auto, das ihn in der Silvesternacht des Jahres 1952 zu einer Show in Canton, Ohio bringen sollte, da ihn ein Schneesturm daran hinderte, ein Flugzeug zu nehmen. Auch wenn die Ärzte als Todesursache einen Herzinfarkt diagnostizierten, blieben die genauen Umstände des Todes von Williams bis heute ungeklärt.

Und auch der Fahrer des Wagens, der Student Charles Carr, konnte nicht wirklich sagen, wann die Country-Ikone auf dem Rücksitz sanft entschlafen war. Mosdal machte daraus eine mythische, surreale Reise durch einen Schneesturm, bei dem Williams mit den Geistern seines früheren Existenz konfrontiert wird, wobei auch bei seinem Fahrer ständig die Grenze zwischen Traum und Realität verschwimmt.

Ein interessantes Konzept, das der Däne mit kantig-expressiven Zeichnungen umgesetzt hat, dabei aber nicht die Dynamik entwickelt, die die recht spartanische Geschichte nötig gehabt hätte, die man in gut einer halben Stunde durchgelesen hat.

Angeblich hatte sich Mosdal dabei von dem nie verfilmten Script „Eight Scenes From the Life of Hank Williams“ von Paul Schrader inspirieren lassen, und vielleicht sollte tatsächlich mal Jim Jarmusch einen Film daraus machen, am besten mit der Musik von Neil Young, denn interessant genug ist das Ganze ja.

Erschwerend kommt hinzu, dass man ohne eine gewisse Kenntnis hinsichtlich Williams’ Biographie diese hier verarbeitete Episode kaum richtig deuten kann. Aber da liefert einem zumindest Cash-Biograf Franz Dobler in seinem Nachwort noch leicht verspätet die wichtigsten Fakten dazu.