Split-CD zweier tschechischer Bands, deren emsiges Schaffen bisher an mir vorbeigegangen ist. Dies ist – insbesondere im Falle von UCHÁZÍM – sehr schade, denn die vier Tschechen sind schon seit 1994 aktiv und wissen mit ihrem brutal nach vorne gebolzten, metallischen Hardcore durchaus zu gefallen.
Nach dem vierten Durchlauf weiß ich auch endlich, woran ich mich erinnert fühle. Kennt da draußen noch jemand die französischen LES GNOMES, deren Sänger für seine Songs eine eigene Sprache entwickelt hatte? Ähnlich abwechslungsreich und vertrackt sind auch die Songstrukturen von UCHÁZÍM.
Unter den sechs aufgenommen Songs befinden sich drei Coverversionen alter tschechischer Bands, die wunderbar in den Kontext der eigenen Songs passen. Die Newcomer BLACK SPIRIT ROSE schlagen auch in die Kerbe experimenteller Hardcore, wobei hier der Schwerpunkt deutlich auf der experimentellen Seite liegt.
Die Hardcore-Ausbrüche werden (zu) häufig von Saxophon-Attacken unterbrochen, laute und leise Passagen wechseln sich ab, Stimmungen werden aufgebaut und wieder zerstört. Der geneigte Hörer mag entscheiden, ob er die sechs Songs der Band innovativ oder nervtötend findet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Christoph Lampert