Drei Bands mit je zwei Songs auf zehn Zoll, da bekommt man mal was für sein Geld, verpackt in schönes Recyclingpapier mit Siebdruck. CAVALCADES aus Schottland waren mir am geläufigsten, ist mir deren Emo-Post-Hardcore-Gemisch doch schon öfter durchs Ohr gehoppelt.
Auf dieser Split-Platte eröffnen sie gewohnt rauh im Sound, im Songwriting aber weniger ungestüm als zuvor, trotzdem super. Ultramelodisch und für jeden Hörer von TOUCHÉ AMORÉ bis JOYCE MANOR empfehlenswert.
COMA REGALIA steigern die Räude dann noch ein bisschen, was deren wilderen Screamo-Attacken jedoch sehr zugute kommt. Screamo wie früher, mit furiosem Geschrabbel und melancholischen Verschnaufpausen, ab und an auch mal Platz für Cleanvocals, mit jedem Durchlauf gefälliger.
Die B-Seite gehört dann den Schweden HEART ON MY SLEEVE ganz alleine, verständlich, lassen diese sich doch ein bisschen mehr Zeit, sich ins verzerrte Delay-Inferno hineinzusteigern. Langweilig wird es auch hier nicht, bei so vielen schönen Melodien und Spoken-Word-Crescendi, dabei aber auch nie wirklich gefällig, denn auch HEART ON MY SLEEVE wissen wie man lärmt.
Alles in allem eine abwechslungsreiche Split-Platte für alte und neue Freunde der bipolaren Krachmusik.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Julius Lensch