Es ist Jim Rushby vollkommen egal, ob irgendwer hier ein einziges Wort verstehen kann. Wichtig ist dem Gründungsmitglied, Gitarristen und Hauptsongwriter der Nottinghamer Sludge-Band vor allem das Riff. Den Platz am Mikro hat er nur übernommen, um den Zirkel der Band klein zu halten und den 2002 jung verstorbenen Frontmann und Freund Johnny Morrow nicht einfach durch irgendwen ersetzen zu müssen. Was Rushby auf „Spleen & Goad“ gesanglich anstellt, kann nur im Vergleich mit dem legendär durchgeknallten Morrow als konventionelle Performance gelten. Nachhören kann man das auf dem Album „Our Problem“ von 1998, mit dem IRON MONKEY mit Morrow bereits alles ablieferten, was Rushby mit „Spleen & Goad“ 25 Jahre später noch einmal anstrebt: maximal hässliche Musik, die nachhaltig verstören soll. Das Comeback-Album nach fast zwanzig Jahren Pause hieß „9-13“ (Relapse, 2017) und stellte mit etwas zu viel Tempo für Sludge die Hardcore-Seite der Band heraus. Das geschieht hier seltener, etwa bei „Rat flag“. Insgesamt findet man sich mit „Spleen & Goad“ eher in einer Treibsandfalle unbequem langer Songs, deren Riffs man erst richtig kennen lernt, wenn sie Tage später noch – als Endlosschleifen im Kopf kreisend – den Alltag erschweren. Der Sound lässt keine Weiterentwicklung zu, die nicht auf Kosten dieser gewaltigen Intensität ginge, aber Jim Rushby soll es gerne noch mal versuchen.
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