SOUTHPORT

Southern Soul

Von Platte zu Platte dauert es bei SOUTHPORT immer etwas. 2000 erschien „Nothing Is Easy“, dann eine lange Pause, 2009 kam „Armchair Supporters“, und nun „Southern Soul“, dessen Titel (und Faust-Logo) eine Anspielung auf Northern Soul ist.

Simon Wells, der wohlinformierte SNUFF-Fan erinnert sich, spielte einst und später nochmal dort Gitarre, und mit SOUTHPORT gründete er dann eine eigene Band, die nun alle paar Jahre, wann immer es eben das Berufs- und Familienleben erlaubt, ein neues Album veröffentlicht.

Elf neue Songs finden sich auf „Southern Soul“, immer wieder fühlt man sich in Sachen Songwriting, Melodieführung und Gesang an SNUFF erinnert, und auch Richard Tuley an der Hammond-Orgel setzt gekonnt Akzente, die auf den erwähnten britischen Soul der Sechziger verweisen.

Nichts Neues also in SOUTHPORT, das in diesem Falle nicht bei Liverpool, sondern nahe Brighton liegt: warm ums Herz machender Pub-Besucher-Punk mit nüchtern wie betrunken funktionierenden Refrains, urbritisch und sympathisch, mit dem kleinen Makel des „Growers“ behaftet, sprich: eine Platte wie ein Rotwein, der nur bei entsprechender Belüftung und Temperatur sein Potenzial entfalten kann.

Deshalb der Aufruf an die SNUFF-Fans dieser Welt: Gebt SOUTHPORT eine Chance. Klasse übrigens auch das Pseudo-Cover „Bob Marlow“, das im Kern eine verpunkte Version von „I shot the sheriff“ ist.

LP kommt mit Download-Code.