In der CD-Reihe "Sounds From A Bygone Age" veröffentlicht das Berliner Asphalt Tango Label in Abständen selten Aufnahme mit Musik aus Osteuropa. Bei Dona Dumitru Siminic handelt es sich um einen Sänger aus Rumänien, der mit einer unnachahmlichen Falsettstimme in Gartenlokalen und Restaurants auftrat.
In den 50er Jahren begann Siminic mit den ersten Aufnahmen für das Radio. Siminic wurde im Studio nicht nur von berühmten Lautarimusikern wie den Bebe-Brüdern begleitet, es passierte auch, dass zum Beispiel ein fehlender Bassist einfach aus der nächsten Kneipe geholt wurde.
Die 13 Titel auf diesem Album stammen allesamt aus den frühen 60er Jahren. Begleitet von Cymbalon (ein Hammerklavier), Akkordeon und Bass singt Siminic den Blues aus den Vororten, um den Einsamen Trost zu spenden, die Wunden der Liebeskranken zu kühlen und die frisch Verliebten schon auf das Ende der Liebe einzustimmen.
Durch seine eindringliche Stimme erhält die ohnehin schon virtuose Roma-Musik eine ganz besondere Note. Wenn man sich einmal auf diese androgyne Stimme eingelassen hat, dann lässt sie einen nicht mehr los, und ich beginne zu verstehen, warum dieser Mann im Maßanzug und sorgsam gestutzten Oberlippenbart mit seinem Gesang so viele weibliche Fans betörte.
Die Gäste in den Bukarester Gartenlokalen und Restaurants hingen an seinen Lippen, die Tische füllten sich, die Gläser mit Wein oder Tuica leerten sich und die Kassen der Besitzer klingelten.
Leider wurde sein Tod Anfang der 80er Jahre nirgends registriert, sein Leben nahm ein unrühmliches Ende. Mit dieser Veröffentlichung ist dem Label jedenfalls wieder ein ganz großer Wurf gelungen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Kay Werner