2008 erschien mit „The Evangelist“ das bisher letzte Album des früheren THE GO-BETWEENS-Hauptsongwriters Robert Forster. Zwei Jahre zuvor war deren anderer prägender Songwriter Grant McLennan überraschend verstorben, was umso bedauerlicher war, da diese legendäre australische Band im Jahr 2000 nach längerer Pause erneut zusammenfand, um in Folge drei hervorragende Platten aufzunehmen.
„The Evangelist“ war die Traurigkeit über den Verlust von McLennan immer noch deutlich anzumerken, und so kam hier einmal mehr die Weisheit zum Tragen, dass großes Leid offenbar ein Katalysator für große Kunst ist.
Sieben Jahre später beschert einem Forsters neues Album nicht gerade einen Kulturschock, denn der Australier hält auf sympathisch anachronistische Weise an seinem typischen Songwriting fest, das sowohl seine Soloplatten als auch das Schaffen der THE GO-BETWEENS geprägt hat.
Im Vergleich zu McLennan war Forster allerdings der Schwermütigere der beiden Songwriter, weshalb auch bei „Songs To Play“ die Stärken der Musik in den melancholischeren, folkigeren Momenten liegen.
Wobei Forster ebenfalls versucht, McLennans oft plakativ poppiger Herangehensweise Platz einzuräumen. Und so lange Musiker wie Forster noch solch wunderschöne Platten machen, kann man sehr gut den ganzen Wahnsinn vor der eigenen Haustür ausblenden.
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