Zwischen den Soloplatten des früheren THE GO-BETWEENS-Hauptsongwriters Robert Forster klaffen eklatante zeitliche Lücken. Nach „Warm Nights“ von 1996 dauerte es zwölf Jahre bis zu „The Evangelist“, denn in der Zwischenzeit war es zu einer erfolgreichen Reunion der 1989 aufgelösten THE GO-BETWEENS gekommen, die 2006 jäh beendet wurde, als Grant McLennan überraschend verstarb, der andere prägende Songwriter der australischen Band.
Nach „The Evangelist“ vergingen weitere sieben Jahre bis zu „Songs To Play“, denn es war lange nicht klar, ob Forster sich nun doch dazu entschieden hatte, die Musik endgültig an den Nagel zu hängen.
Vier Jahre später erscheint Anfang März mit „Inferno“ ein weiteres Album von Forster, der allerdings in letzter Zeit nicht untätig war und seine Autobiografie „Grant & Ich“ geschrieben hatte.
„Inferno“ ist ein etwas seltsamer Titel für die betont ruhige, folkige Musik von Forster, der immer die melancholischere beziehungsweise experimentellere Seite der THE GO-BETWEENS repräsentierte, während McLennan luftigere Pop-Songs beisteuerte, was auf seinen Soloplatten noch ausgeprägter war.
Große Überraschungen darf man nicht von Forster erwarten, aber wer die Musik der THE GO-BETWEENS generell mag, wird sich auch diesmal wieder nicht dem besonderen Charme dieses prägnanten Songwriters entziehen können, dessen introspektive Platten auch immer eine unter die Haut gehende Intimität ausstrahlen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Thomas Kerpen
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