Der Opener „Madame G“ auf Wayne Husseys zweitem Soloalbum überrascht mit Streichern, Oboe und einem melancholischen Klavier. Da schwingt eher der Geist von GAVIN FRIDAY & THE MAN SEEZER mit als der von THE MISSION.
Hat sich Hussey auf seinem ersten Soloalbum „Bare“ (2009) noch in Neuinterpretation von THE MISSION-Songs und Coversongs (THE CURE, U2) ergangen, etabliert er hier seinen ganz eigenen Sound.
Das macht er überzeugend, einfühlsam und fast schwelgerisch in der Art eines Elder Statesman. Der Song „Wither on the vine“ eröffnet mit einer Gitarre, die etwas an den Eröffnungspart von „Marian“ vom Debütalbum der SISTERS OF MERCY erinnert und ebenfalls aus der Feder von Wayne Hussey stammt.
Mit „Songs Of Candlelight And Razorblades“ hat sich Wayne Hussey gereift als Musiker und Sänger etabliert (und das oft Plakative von THE MISSION völlig ausklammert) und seinen eigenen musikalischen Mikrokosmos gekonnt auslotet.
In jedem Fall versprüht das Album eine gute Portion Nostalgie und zeigt neue Facetten von Hussey.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Markus Kolodziej