Screamo aus dem südfranzösischen Tarbes, im Niemandsland zwischen Pyrenäen, Atlantik und Mittelmeerküste gelegen. Sehr rauh und brachial aufgenommen, mit Schwarz auf Schwarz bedrucktem Cover und raffiniert gefaltetem Booklet.
So weit die Keyfacts zu dieser Platte, die noch auf einem guten Dutzend weiterer Labels erschienen ist. LES 2 MINUTES DE LA HAINE überschreiten aufgrund ihrer Vorliebe für Sludge-Elemente und Samples (wie die Texte auf Französisch) die zwei Minuten mit jedem Song – wer hätte das gedacht? Das macht aber nichts, denn diese sind ein guter Brocken gekeifter Verzweiflung, wie man sie von DAÏTRO oder MIHAI EDRISCH kennt.
Auf „Prisons le bitume“ darf auch mal die Crust-Walze herhalten, zu eilig hat man es allerdings nie wirklich. Leider gelingt es nicht immer, die fehlende Dynamik auf „Somnolences“ mit Atmosphäre auszugleichen, weswegen viele der guten, eigenständigen Ansätze bei weniger genauem Hinhören Gefahr laufen, unter den Tisch zu fallen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Julius Lensch