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MORTEM

Slow Death

Für Forscher norwegischer Black-Metal-Tonkunst kann man die vereinfachte Darstellung bringen, dass MORTEM der Vorgänger der Avantgardler ARCTURUS waren. MORTEM sind nun nach langer langer Zeit wieder aktiv geworden und haben sich auf dieser Doppel-CD nach ihrem neuen Album am eigenen Frühwerk vergriffen und ihr erstes Demo „Slow Death“ von 1989 neu eingespielt. Und großes Wunder, der Sound ist druckvoll, transparent und keyboardlastig im positiven Sinne. Hellhammer ist auch mit 52 Jahren noch ein Schlagzeug-Gott, dem niemand so schnell das Wasser reichen kann, während Sänger Marius Vold wesentlich verständlicher intoniert als damals. „Slow Death“ klingt aktualisiert doch stark nach ARCTURUS. Um den direkten Vergleich zu haben, hat Peaceville auf der zweiten CD das Original beigelegt, das seinerzeit von Euronymous von MAYHEM produziert wurde. 1989 sind MORTEM nach kurzem Horror-Intro noch absolut chaotischer und traditioneller Black-Metal, der ungestüm polternd in Überschallgeschwindigkeit alles überrennt und verbrannte Erde hinterlässt. Dass der Gitarrensound für Black-Metal ungewöhnlich mächtig ist und der Gesang aus einer Gruft hervorhallt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Kommt mit spannenden Linernotes und dem Tapecover, das seinerzeit Dead von MAYHEM gemalt hat.