WAR ON DRUGS

Slave Ambient

THE WAR ON DRUGS aus Philadelphia hatten mit ihrem Debüt „Wagonwheel Blues“ von 2008 einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen, auf dem sie sich als Americana-Traditionalisten im Sinne von Bruce Springsteen oder Bob Dylan verstanden, aber dabei sehr weich und poppig klangen und sich quasi zwischen Folk und Spacerock eine ganz eigene Nische gezimmert hatten.

Auf ihrem zweiten Album – zwischendurch erschien noch eine Vinyl-Only-EP – klingen sie noch eine Spur geglätteter, was ihre eher monotonen, zum leicht Psychedelischen tendierenden Kompositionen im ersten Moment etwas zu ätherisch und verträumt wirken lässt.

Abhilfe schafft dann der vierte, sechsminütige Track „Your love is calling my name“ mit seinem treibenden Schlagzeug, der klingt, als ob „The Boss“ ins Ambient-Drone-Lager gewechselt wäre.

Ähnliches gilt dann gegen Ende auch für „Baby missiles“, bei dem man tatsächlich den Eindruck bekommen könnte, als hätten THE WAR ON DRUGS, bis dahin unbemerkt, mit ihren Mitteln „ Born In The U.S.A.“ komplett neu vertont und Springsteens damals erstaunlich radiofreundliche Songs in einem experimentellen Shoegaze-Kontext neu zusammengebaut.

Auf jeden Fall aber ist „Slave Ambient“ ein höchst eigenwilliges, facettenreiches Album geworden, das erfolgreich Genres miteinander verbindet, die man in einem anderen Kontext wahrscheinlich als Fremdkörper wahrnehmen würde.