BOUET

Skyline Drive

Christoph Bouet ist Musiker und Maler (mit Ausstellungen in Berlin und Frankfurt), was man dem opulent ausgestalteten Album mit diversen Grafiken, Fotoband und umfangreichen Grafikbuch mit zahlreichen Skizzen über den Krieg (aber auch Porträtskizzen von Nick Cave, Iggy Pop oder Keith Richards) unmittelbar anmerkt.

Seine musikalische Message ist ebenso eindringlicher Natur. Er hat sich dabei durch YouTube inspirieren lassen, wie er schreibt. Der nächtliche Angriff eines Hubschraubers, gefilmt von der Bordkamera, ist ihm Anlass gewesen, sich mit den Themen Krieg, Traumatisierung und Tod zu beschäftigen.

Das schlägt sich tendenziell in dunklen und vor roher Kraft strotzenden Songs nieder. Ein wenig erinnert er, der alle Songs geschrieben und eingespielt hat, an einen kratzig-aufgewühlten Lou Reed, dann wieder verlieren sich die psychedelisch-flirrenden Gitarrensounds mit Feedback in einem Soundgewitter wie von THE DOORS oder JEFFERSON AIRPLANE.

Das Instrumental „Come on, fire! (Apache air strike)“, die Vertonung jenes Hubschrauberangriffs im Irak, ist ein zentrales Stück des Albums. Einige Songs könnten den Soundtrack von „Apocalypse Now“ bereichern.

Er kreiert eine Stimmung von Verlust, Wut, Zorn und des Aufbegehrens. „Skyline Drive“ ist ein aufwendig gestaltetes und künstlerisch wertvolles Vinlypackage mit Fotografie und Kunst.