BUFFALO TOM

Skins

Auf sympathische Weise ist für die Mitte der Achtziger in Boston gegründeten BUFFALO TOM, an deren ersten beiden Platten J Mascis maßgeblich beteiligt war, die Zeit stehen geblieben. Das mag daran liegen, dass die Band von 1998 bis 2007 mehr oder weniger auf Eis lag und der sich verändernde Zeitgeist offenbar an dem Trio vorbeizog, das 2007 mit „Three Easy Pieces“ überraschend wieder auf der Bildfläche auftauchte.

Ein Album, das im ersten Moment nicht so recht überzeugte, ein wenig kraftlos wirkte, aber dann doch irgendwann die alte Magie erzeugte, die etwa „Let Me Come Over“ oder „Big Red Letter Day“ zu so tollen Platten gemacht hatte.

Irgendwie sind sie zwar nie so recht über den Status der netten Collegeradiorocker hinaus gekommen, und auch der kommerzielle Erfolg hielt sich in Grenzen, aber dafür gehörten BUFFALO TOM immer zu den Bands mit schwer zu ignorierendem hohen Wiedererkennungswert und jeder Menge mitreißender, herrlich melancholischer Melodien.

Weitere vier Jahre hat es gedauert, bis Bill Janovitz, Chris Colbourn und Tom Maginnis „Three Easy Pieces“ mit „Skins“ ein weiteres Lebenszeichen folgen ließen, für das ich sofort Feuer und Flamme bin.

Eine geradezu perfekt ausgewogene Mischung aus trockenen Rockern und entspannten Balladen, bei denen sich Janovitz und Colbourn den Gesang teilen, alles wunderschön instrumentiert und auch den großen Pop-Moment nicht scheuend.

Man mag das als fürchterlich altmodisch abtun, aber wenn drei Musiker nach gut 20 Jahren noch dermaßen leidenschaftlich und auf handwerklich hohem Niveau in ihrem Tun aufgehen, ohne dass daran etwas nach Anbiederung an den Mainstream oder Sell-Out stinkt, dann kann man davor nur begeistert den Hut ziehen.