Wer deutsche Ümläüte für schwierig hält, der sollte sich mal mit denen der Dänen auseinandersetzen – sehr schwer zu finden auf der Tastatur, von der unklaren Aussprache ganz zu schweigen. 2008 erschien die erste 7“, 2009 dann schafften sie es trotz rein dänischer Texte eine US-Tour auf die Beine zu stellen und beim Goner Fest in Memphis zu spielen, und jetzt, 250 Konzerte später, kommt das erste Album auf Hjernespind Records, dem derzeit interessantesten Punklabel Dänemarks.
DE HØJE HÆLE sind eine eigenwillige, spröde Band, ihr Punkrock ist auf den ersten Blick recht konventionell, beim zweiten Hinschauen jedoch offenbart sich ein Reiz, wie ihn die SHOCKS einst hatten.
Das liegt zum einen an den dänischen Texten, die so harsch wie deutsche anmuten, sich beim genaueren Hinhören aber dann doch als unverständlich entpuppen, und musikalischen Zutaten, die aus Proto-Punk und 77er-Punk entlehnt wurden.
Das Ergebnis ist seltsam zeitlose Musik – wüsste man nicht, dass es sich um ein aktuelles Album handelt, man würde es für eine Platte aus den frühen Achtzigern halten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Joachim Hiller