WE’LL GO MACHETE

Six Plus Ten

Warum sich andere Hefte und viele Online-Reviews bei WE’LL GO MACHETEs „Six Plus Ten“ (benannt nach der Anzahl der hier enthaltenen Stücke der Debüt-EP respektive LP namens „Strong Drunk Hands“) auf die kürzlich reformierten AT THE DRIVE-IN berufen, wird mir erst klar, als ich Rezensionsmaterial samt Bandbeschreibung in der Hand habe.

Nachvollziehbar ist das höchstens hinsichtlich der Tatsache, dass dieser Vierer ebenfalls aus Texas kommt, ansonsten will ich nicht viel Gemeinsames entdecken. Noisige Riffs und monotone Strukturen, die auf diese Weise auch den Kabeln von Albini, Trainer und Weston entsprungen sein könnten, treffen auf teils melodische Verschnaufpausen und längere Jam-artige Arrangements, die von intensivem Geshoute begleitet werden.

Inspiriert also von einer Zeit, in der San Diego mit Bands wie TANNER, RADIO WENDY oder DRIVE LIKE JEHU und Washington, D.C. mit unterschiedlichsten Dischord-Bands ihre Hochphase hatten. Das mag heutzutage leider nicht mehr als eine Handvoll Anhänger finden, aber sowohl die EP von 2009 (die noch hektischer und schneller daherkommt) als auch die LP sind gelungen genug, um bei Freunden des gepflegten Post-Whatever-Gefrickels auf offene Ohren zu stoßen.

Für das, was es ist, machen WE’LL GO MACHETE viel richtig, aber danach bin ich über jeden harmonischen Ton doppelt froh.