Erstaunlicherweise gibt es seit den späten Siebzigern recht enge Kontakte zwischen australischen Musikern und der Pariser Rock-Szene, und so war einst New Rose ein wichtiges Label für viele Bands von Down Under.
Heutzutage ist es auch mal andersherum, da bekommt eine französische Band die Gelegenheit in Australien zu releasen, so etwa DIMI DERO INC aus Paris, deren wunderbar betiteltes drittes Album von Off The Hip aus Melbourne veröffentlicht wurde - eine Oz-Tour mit den DRONES liegt gerade hinter ihnen.
Und wenn wir schon beim Namedropping sind: Ash Wednesday (unter anderem EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN und SACRED COWBOYS) bediente das Fender Rhodes-Piano und andere Tasteninstrumente, Bandboss Dimi Dero spielte schon mit Nikki Sudden und Penny Ilkinger und Bassist Vinz kennt man von THE HOLY CURSE.
Die Musik? Kaum verwunderlich, dass DDI so klingen, als seien sie in einem Vorort von Melbourne ansässig und Stammgäste in den einschlägigen Rock-Pubs. Komplexer, rhythmischer Post-Punk-Rock, den BEASTS OF BOURBON auf der Spur, Mahlstrom-Rock'n'Roll mit hypnotischer Wirkung, BIRTHDAY PARTY und RADIO BIRDMAN, den Detroit-Rocksound verehrend - und dabei so klingend, als handele es sich um verschollene Aufnahmen von Mitte der Achtziger.
Well done, bleibt da nur noch hinzuzufügen, nebst der Frage, warum es eigentlich keinerlei Bands dieser Machart aus Deutschland gibt. (40:30) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Joachim Hiller