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SISTERS

Zur interessantesten Phase im langjährigen Schaffen des kürzlich 80 gewordenen Regisseurs Brian De Palma gehört der Zeitraum von 1973 bis 1984, als einige deutlich von Alfred Hitchcock beeinflusste Filme entstanden. Den Anfang machte 1973 „Die Schwestern des Bösen“ (1973), gefolgt von „Schwarzer Engel“ (1976), „Dressed To Kill“ (1980), „Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren“ (1981) und „Der Tod kommt zweimal“ (1984). Von „Blow Out“ war bei Koch bereits vor zwei Jahren eine Blu-ray-Mediabook-Edition erschienen, jetzt folgt in ähnlicher Form „Die Schwestern des Bösen“ („Sisters“) als Mediabook mit dem Film auf DVD und Blu-ray plus einer weiteren DVD mit Interviews und einer 30-minütigen Dokumentation über den Film. Die 2005 erschienene DVD besaß bereits eine ordentliche Bildqualität, die Blu-ray stellt noch eine leichte Verbesserung dar, wobei der ziemlich grobkörnige Look von „Sisters“ erhalten blieb. Wie später in „Der Tod kommt zweimal“ orientiert sich De Palma in „Sisters“ an Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“. In „Sisters“ beobachtet die Journalistin Grace Collier, wie in der gegenüber liegenden Wohnung des Fotomodells Danielle Breton offenbar ein Mord geschieht. Die herbeigerufene Polizei kann keine Spuren eines Verbrechens finden, also versucht Collier auf eigene Faust zusammen mit einem Privatdetektiv dieses Verbrechen aufzuklären. Verzichtete Hitchcock in seinen Filmen meist auf vordergründige Schockeffekte bedient sich De Palma der blutigen Dramaturgie des Horrorkinos. Und das Thema der gespaltenen Persönlichkeit in „Psycho“ wird dadurch variiert, dass Danielle Breton eine siamesische Zwillingsschwester hatte. Und wem diese ganzen Hitchcock-Anleihen nicht reichen, dem liefert Hitchcocks Hauskomponist Bernard Herrmann noch einen grandios enervierenden Soundtrack dazu.