Immer noch ein beschissener Name, den sich die Franzosen aus Perpignan da ausgesucht haben. Meine Oma hatte Schuhe von dieser Marke, und unsexier als Rentnerwanderschuhe kann wohl nichts sein. Aber okay, schon mit dem ersten Album "The Trap" von 2006 kam der Fünfer damit durch, und wo sie damals noch eine Spur dreckiger und garagiger waren, sind sie auf "Silence Is Golden" ein ganzes Stück ausgereifter, aber zum Glück nicht glatter.
Ihre Kombination von Gitarren- und Orgelsound gefällt mir ausgesprochen gut, und auch wenn man schon hört, dass sie aus der gleichen Liga kommen wie all die ganzen Brit-Bands, die mit Garage, Punk und Sixties kokettieren, so ist es womöglich die provinzielle südfranzösische Herkunft, das Abgeschnittensein von der Hypemaschinerie der Insel, die verhindert hat, dass "Silence Is Golden" zu einem weiteren durchschnittlichen Album der Sorte "heute super, morgen vergessen" wurde.
Ihr treibender, stampfender Beat betört, der mehrstimmige Gesang lullt ein, und Peter Deimel, der auch mit TOCOTRONIC arbeitet, hat ihnen auch das unglaublich an die BEATLES angelehnte "Love bandit" durchgehen lassen.
Wem MANDO DIAO längst zu fad geworden sind, wer seine KAISER CHIEFS-Platten schon vor Monaten verkauft hat, findet hier adäquaten Ersatz mit (hoffentlich) mehr Substanz. (41:34) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Martha Biadun