Jetzt hat Heinz Strunk gerade sein Ratgeber-für-alles-Buch „Das Strunk-Prinzip“ herausgebracht, da folgt noch ein ganzes Album. Wahrscheinlich unerwarteter Kreativitätsschub! Aber was soll man manchen? Gut für uns, die Hörer.
Zwölf fein zusammengedremelte Tracks, mit Electrobeats unterlegt, wie man es vom FRAKTUS-Album kennt. Dabei wird der Text durch die Instrumentierung hervorgehoben. So erscheint Strunk als eine Mischung aus Erzähler, Sänger, Agitator und Bruddler.
In „Geht ja gar nicht“ holt er zum Rundumschlag aus. In „Analdämpfer“ werden exzessive Furzgeräusche in einen Song integriert – und damit ein neues Genre begründet. Der Wortakrobatik von Strunk ist immer wieder eine unangenehme Grenzüberschreitung in den Formulierungen eigen.
Sei es in „Opa Lamour“, der „gierige alte Molch auf der Suche nach duftendem Fleisch“, oder die unappetitlichen Exegesen in „Schwarzes Loch“. Hört man genau hin, legt Strunk den Finger in die Wunde, die sonst keiner sieht.
Er ist der unangenehme Mahner, der Text-Punk der Hamburger Szene, der für einen Punk nur ein wenig seltsam gekleidet ist. Nach zwölf Tracks wissen Sie immer noch nicht, wer „Dreirad“ ist? Merken Sie was?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Lars "Abel" Gebhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Michael Schramm
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Thomas Neumann