SIBIIR

s/t

2014 fanden sich die Norweger SIBIIR zusammen, deren Namen durchaus als Anspielung auf Sibirien zu verstehen ist. Zunächst gab es nur eine Single, 2016 dann gingen sie mit Andreas R. Westhagen als Produzent ins Studio und nahmen ihr Debüt auf, das eine reichlich finstere Angelegenheit geworden ist: langsamere, atmosphärische Passagen und Songs – im weitesten Sinne im NEUROSIS-Universum angesiedelt – wechseln sich ab mit blackmetallischer Raserei, klassischem Hardcore und auch mal sludgigen oder komplexeren Passagen.

Dass auf einem Bandfoto Shirts von DOOMRIDER und DILLINGER ESCAPE PLAN zu sehen sind, darf man sicher als Hinweis auf musikalische Einflüsse ansehen. Am SIBIIR-Debüt gefällt mir genau diese Vielfalt – Langeweile durch gefühlt dutzendfaches Wiederholen des immergleichen Songs kommt hier nicht auf.

Auch der fauchige, eher monoton gebrüllte Gesang passt gut. Fysisk Format aus Oslo haben einmal mehr eine spannende norwegische Band entdeckt. Gemastert von Brad Boatright, entwickelt das Album eine erhebliche Durchschlagskraft.

Wer an musikalischen Grenzgängen und -überschreitungen Gefallen findet, ist hier richtig.