Ende 2016 kam das titellose Debütalbum der 2013 in Oslo gegründeten Band, ebenfalls auf Fysisk Format. Dieses beschrieb ich als „eine reichlich finstere Angelegenheit [...]: langsamere, atmosphärische Passagen und Songs – im weitesten Sinne im NEUROSIS-Universum angesiedelt – wechseln sich ab mit blackmetallischer Raserei, klassischem Hardcore und auch mal sludgigen oder komplexeren Passagen.“ An diesem Grundmuster hat sich bei „Ropes“ nichts geändert, SIBIIR sind weiterhin eine enorm druckvolle Band mit einer guten Balance aus atmosphärischen, melodiösen Parts und Teilen, bei denen der verzweifelt-monotone Brüllgesang dominiert.
Die Band sieht ihr neues Album als differenzierter und vielfältiger an, aber die Innensicht ist das eine, die Außensicht das andere (sprich: so anders klingt das nicht für mich), und wichtig ist mir nur, dass die Trademarks, die SIBIIR schon mit dem ersten Album entwickeln konnten, hier erhalten geblieben sind.
Ich mag diesen sehr blacken Hardcore einfach, er ist für mich die Weiterentwicklung von nihilistischem Punk à la POISON IDEA und WOLFPACK mit kontemporären Mitteln. Erfreulicherweise sprechen SIBIIR textlich eher Klartext, sind eher Crustpunks als Black-Metaller: „Leeches“, The silent repent“ oder „For the few“ thematisieren die Ausbeutung von Mensch und Natur durch das kapitalistische System – und so eindringlich wie die textliche Botschaft ist dann auch die Musik.
Inhaltlich der Soundtrack zu Fridays for Future und Extinction Rebellion – nur würde so was, bei deren Demos über den „Lauti“ gespielt, die braven Bürger vollends verstören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Joachim Hiller
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