Mit "Crocodiles", "Heaven Up Here", "Porcupine" und "Ocean Rain" machten ECHO & THE BUNNYMEN zwischen 1980 und 1984 vier exzellente Alben, die für mich bis heute Maßstäbe setzen in Sachen verträumten, psychedelischen Wave-Pops, die immer knapp an der Grenze zwischen gefühlvoll und kitschig wandelten, diese aber nie überschritten.
Prägnantestes Stilmittel der Band war dabei von Anfang an das samtige, einschmeichelnde Organ von Frontmann und Bandleader Ian McCulloch, der zusammen mit Gitarrist Will Sergeant bis heute den Kern der Formation bildet.
Vier Jahre nach "Flowers" sind ECHO & THE BUNNYMEN jetzt mit einem neuen Album zurück, das nichts schuldig bleibt, das in seiner unendlichen Traurigkeit aber doch auch trotzig und wütend ist, dessen Songs so unglaublich geschmeidig fließen, dass man an jeder Ecke "The killing moon" oder "Bring on the dancing horses" durchschimmern, und ja, mir läuft ob der Intensität solcher Lieder ein kalter Schauer über den Rücken.
"Siberia", das sind zugleich abgrundtief traurige, dann aber auch wieder aufmunternde Lieder, völlig frei von Kitsch, und wer tatsächlich der Meinung ist, eine Band wie INTERPOL oder COLDPLAY sei einfach so vom Himmel gefallen, müsse sich hinter niemandem verstecken, der hat in seinem Plattenschrank unter "E" ganz sicher eine klaffende Lücke.
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