Lob und Tadel liegen hier ganz nah beieinander. Verglichen mit landläufigen Deathcore-Produktionen haben einige der Songs auf „Redemption“ einen ungewohnt melancholischen Charakter. Das liegt unter anderem am Rückgriff auf harmonische Wendungen, wie man sie etwa von den schwedischen Bitter-Metallern JESAIAH zu hören bekommt.
Allerdings wäre es überzogen, allein deshalb von einer musikalischen Stimmungsvielfalt reden zu wolle, denn letztlich werden die überraschenden Partien nach leicht durchschaubarem Muster mit Formabschnitten kombiniert, die dermaßen nach EMMURE klingen, dass man fast versucht ist, einen Plagiatsvorwurf zu erheben (selbst die Texte weisen denselben Grad an Bekenntnishaftigkeit auf).
Frankie Palmeri, Sänger der fraglichen Band, scheint das anders zu sehen. Immerhin hat er sich zu einem Gastauftritt überreden lassen. Musiker wünschen sich ja immer, in keine Schublade gezwängt zu werden.
Wer aber so stereotyp zu Werke geht, der hat es nicht besser verdient.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Marcus Erbe