Was tut der Rezensent, wenn er ein Album einer ihm völlig unbekannten Band ohne jegliche weitere Informationen besprechen soll? Er schaut bei Wikipedia nach (buh!). Dort heißt es sinngemäß: SHEER MAG sind eine Band aus Philadelphia in den USA, haben sich 2014 gegründet, seitdem drei Singles herausgebracht, wurden 2015 vom Rolling Stone als eine von zehn neuen Bands, die man kennen sollte, gelistet und vom gleichen Magazin als eine Bande von Punks beschrieben, mit einer nicht ganz so geheimen Affinität zum Classic Rock der Siebziger.
So weit, so gut. Auf ihrem ersten Album „Need To Feel Your Love“ zelebrieren SHEER MAG eine wirklich erfrischende Neuinterpretation von coolem Rock an der Grenze zum Powerpop, wobei Sängerin Tina Halladay weniger zuckersüß, sondern mit der nötigen Aggressivität zu Werke geht und die Band auch vor funkigeren oder bluesigeren Stücken nicht zurückschreckt, wobei die härteren Songs („Meet me in the street“, „Turn it up“) am besten gefallen.
Richtig klasse ist auch das abschließende, eher fragile „(Say goodbye to) Sophie Scholl“, das auch inhaltlich beweist, dass nicht alle US-Amerikaner so gar keine Ahnung haben, was in der Welt so vor sich geht beziehungsweise ging.
Ein wirklich tolles Album!
© by - Ausgabe # und 26. März 2020
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Guntram Pintgen