MOUSE ON THE KEYS

Sezession

MOUSE ON THE KEYS aus Japan sind ein Pianist und ein Schlagzeuger, hin und wieder tauchen auch mal Gastmusikanten mit Trompeten oder Saxophonen auf. Hört sich jazzig an? Ist es auch. Aber nicht ausschließlich.

Weder die „Sezession“-EP noch das Album „An Anxious Objekt“, das den auf der EP eingeschlagenen Weg fortsetzt, klingen nach endlosen Improvisationen mit zu hoch gehängten Bässen in verrauchten Kellern.

MOUSE ON THE KEYS sind einfach zu rockig, um eine Jazzband zu sein, wofür vor allem das laute und treibende Schlagzeug sorgt, das niemals den Fehler macht, von den anderen Instrumenten dazu verleitet zu werden, sich mit Besen (?) auf den Becken zu verlieren.

Stattdessen gibt der Drummer meist zügige und abwechslungsreiche Takte mit überraschenden Wendungen vor, die vom Pianisten gekonnt aufgegriffen und weitergeführt werden. Bei MOUSE ON THE KEYS stehen die beiden Instrumente, die den Kern der Band bilden, gleichwertig nebeneinander, bieten sich gegenseitig viel Spielraum und wirken so hervorragend aufeinander abgestimmt, als wären hier nicht zwei sondern lediglich ein vielseitiger Musiker am Werk.

EP und CD kann man zwar nahtlos aneinander reihen, weisen aber bei genauem Hinhören kleine Veränderungen auf. So scheint „An Anxious Object“ (auf dem des Öfteren auch ein Bass auftaucht) ein wenig unruhiger, experimenteller, aber auch mehr dem „Rock“ zugewandt als die EP„Sezessionist“, die mit ihren vier Liedern noch ein klein wenig jazziger als der Nachfolger erscheint.

Qualitativ sind die beiden Tonträger aber gleichwertig und auch die jeweils schwarz-weiß gehaltene Aufmachung von Cover und Booklets steht weder einander gegenseitig noch der Musik der Band in irgendeiner Weise nach.

MOUSE ON THE KEYS sind vor allem eine Bereicherung für Liebhaber des Post-Rocks, denen Delay-Gitarren und Laut/Leise-Laut/Leise-Songstrukturen langsam auf die Nerven gehen.