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BLACK DAHLIA MURDER

Servitude

Mit „Servitude“ standen THE BLACK DAHLIA MURDER vor der wahrscheinlich größten Aufgabe ihrer bisherigen Karriere. Nach dem Tod des Sängers und Gründungsmitglieds Trevor Strnad musste ein unglaublich charismatischer und in der Szene tief verwurzelter Frontmann mit einer sehr eigenen Art, Geschichten zu erzählen und diese vorzutragen, ersetzt werden. Nachdem der erste Schock verdaut war, entschied sich die Band weiterzumachen, sich intern neu aufzustellen und das zu tun, was sie am besten kann: mit ganz eigenem Humor die finsteren Themen anzugehen, die seit jeher Kern der DNA von THE BLACK DAHLIA MURDER waren. Um das zu schaffen und sich nach dem harten Rückschlag wieder neu auszurichten, setzt die Combo auf bekannte Gesichter und sucht die Neubesetzung innerhalb der eigenen Band-Familie. Co-Gründungsmitglied Brian Eschbach rückt von seiner Position an der Gitarre ab, übernimmt den Sängerposten und überlässt dem 2016 aus der Band ausgestiegenen Gitarristen Ryan Knight wieder die Axt. Dieser fügt sich in die Band ein, als sei er nie weggewesen. Die eben geschilderten Umstände hört man „Servitude“ durchaus an. Zum einen merkt man, dass die Band auch weiterhin perfekt aufeinander eingestimmt ist – hier zeigt sich deutlich, wie gut Ryan Knight noch immer innerhalb von THE BLACK DAHLIA MURDER funktioniert. Zum anderen befindet sich die Band gezwungenermaßen und hörbar in einer frühen Findungsphase. Diese meistern sie allerdings gekonnt. „Servitude“ steckt voller Ideen, Spielfreude und dem Charme, den diese Band nun schon seit ihren Anfangstagen ausstrahlt. Zudem kam mit Ryan Knight als einem weiteren Songwriter eine kleine Rückbesinnung auf ältere Scheiben der Band in den Gesamtmix. „Mammoth’s hand“ beispielsweise trägt ganz klar seine Handschrift und lässt langjährigen Fans sicher ein riesiges Grinsen übers Gesicht huschen. Die schwierigste Aufgabe hatte wohl Brian Eschbach zu bewältigen. Er tritt in die große Lücke, die Trevor Strnad hinterlassen hat. Auch wenn sie sich inhaltlich und textlich an alten Stärken der Band orientierten, so geht Eschbach doch mit seinen Vocals seinen eigenen Weg und überzeugt dabei auf ganzer Linie! Jetzt kann man sich als Fan sicher sein: THE BLACK DAHLIA MURDER haben eine Zukunft und bleibt es bei diesem Line-up, dann wird diese sicher zur vollsten Zufriedenheit der Fans der alten Schule verlaufen, aber auch aller, die sich in jüngsten Jahren mit der Band anfreunden können.