SEA AND CAKE

Runner

Nach acht Platten seit 1994 kann mich Sam Prekop mit THE SEA AND CAKE zwar nicht mehr großartig überraschen, aber grundsätzlich kann ich seinem impressionistischen Indierock immer noch viel abgewinnen, und sei es nur aus reiner Gewohnheit.

Aber wie schon auf dem Vorgänger „Car Alarm“ von 2008 präsentiert sich Prekop hier von einer deutlich flotteren und regelrecht rockigen Seite. Hinzu kommt, dass sein Hang zu jazziger Rhythmik diesmal verstärkt von einer Hinwendung zu experimentelleren krautrockigeren Momenten abgelöst wurde, vor allem bezüglich des Einsatzes von Synthesizer und Schlagzeug, an dem wie gewohnt John McEntire von TORTOISE sitzt, der die Platte auch aufgenommen hat.

Eine angenehm geradlinige Angelegenheit auf durchgängig hohem Niveau, bei dem sich Prekop auch nicht seine üblichen songwriterischen Aussetzer leistet. Insofern könnte „Runner“ tatsächlich mal wieder ein THE SEA AND CAKE-Album sein, das bei mir eine ähnliche Begeisterung hervorruft wie grandiose Frühwerke der Band, „Nassau“ beispielsweise, bei dem sich Prekops Talent für seltsame Melodik und sperrige Rhythmik innerhalb einer Schnittmenge aus Pop und Post-Rock bereits so formvollendet gezeigt hatte.