S1D-Mitgründer Joe Sib macht nicht nur ein Label, sondern auch eine Radiosendung, und in alter „Live on the radio“-Manier holt er sich befreundete Bands ins Studio, um diese aufzunehmen. Die Ergebnisse dieser Aufnahmesessions veröffentlicht er dann im Rahmen einer 10“-Serie, deren zweiter Teil (Teil 3 werden ANTI-FLAG bestreiten) nun zu sowas wie dem knapp zwanzigminütigen Comeback-Mini-Album von SCREAM wurde.
Die 1981 gegründete und Anfang der Neunziger aufgelöste Washington, D.C.-Bandlegende mit ihren wegweisenden Releases auf Dischord ist seit 2009 wieder aktiv, und nach sporadischen Konzerten, unter anderem mit den FOO FIGHTERS (der Band ihres Ex-Drummers Dave Grohl), wurden sieben neue Songs aufgenommen.
Mit „Stopwatch“ geht es etwas lahm los, doch Befürchtungen, es hier mit einem Nostalgieprojekt alter Männer zu tun zu haben, werden mit jedem weiteren Lied entkräftet. Pete Stahls Stimme ist immer noch unverkennbar und so prägnant wie einst bei „Still Screaming“, musikalisch schließt man an „This Side Up“ und „Banging The Drum“ an, bleibt sich selbst mit bissigem, melodiösem DC-Hardcore im Mitt/End-Achtziger-Stil treu.
Ein neuer, stilprägender Meilenstein ist das hier sicher nicht, aber ein sehr gelungenes Lebenszeichen, das Vorfreude weckt auf angekündigte Europakonzerte. Und mit „Demolition dancing“ ist SCREAM sogar ein kleiner Hit in alter Manier gelungen.
„Still screaming“ – der alte Albumtitel gilt auch für die Band-Neueuauflage des Jahres 2011. Und weil 99% der Zielgruppe dieser Band einen Plattenspieler besitzen, gibt’s die Scheibe auch „nur“ als 10“.
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