SCOTT & CHARLENE’S WEDDING

Para Vista Social Club

Suchmaschinennutzung führt zu dem Ergebnis, dass der Bandname anscheinend aus einer „Neighbours“-Folge stammt, jener Serie, die uns Kylie Minogue und Jason Donovan brachte. Das hat den Einstieg in die Platte auch nicht erleichtert.

„Para Vista Social Club“ macht es einem auch nicht einfach. Der rumpelige Sound erinnert zunächst einmal auf angenehme Weise an prä-grungige Zeiten, als Karohemden noch für 10 Mark zu haben waren.

Es knarzt und quietscht, als würden die frühen THE JESUS AND MARY CHAIN die VIOLENT FEMMES covern. Leider verlieren sich die Songs dabei oftmals im unverzerrten Gitarren-Geschrammel. Sänger Craig Dermody, sonst bei SPIDER VOMIT aktiv, singt anfangs angenehm Achtziger-Shoegazing-nölig, mit der Zeit plätschert es insgesamt zu sehr.

„Back in town“ macht Spaß, auch wenn man die Orgel im Hintergrund nur erahnt. „Every detail“ spitzt sich am Ende dramatisch zu und in „Wiseman at the station“ poltert der Bass leicht übersteuert los.

Gerade diese Ausreißer aus der ansonsten zu statischen Soundarchitektur retten das Album, das sich zu oft wie in „Foreign lands“ voranquält. Vielleicht war ich aber einfach nur noch nicht in der Stimmung für SCOTT & CHARLENE’S WEDDING.

Wer frühe TOCOTRONIC oder deren Epigonen JONAS mag, darf trotzdem mal reinhören.