SCHWULE NUTTENBULLEN

Die Deutschrocknacht

Auf die Gefahr hin, dass man am Ende dasteht, um zugeben zu müssen, dass man einfach nur verarscht wurde, wird diese Platte geteilte Reaktionen hervorrufen. Die einen werden sie abgrundtief hassen, die anderen werden sich (mit Wonne) auf das besagte Spiel einlassen.

Wer die erste Platte gehört hat und dasselbe noch einmal erwartet, wird bitter enttäuscht, aber auch nur die werden sofort verstehen, dass das Album kein Herumirren ohne Ziel ist. Zu versteckt sind die Zitate, zu schlau verpackt, um als Zufall durchzugehen, schon gar nicht bei dieser Trefferquote.

Drei verschiedene Menschen am Mikrofon, die der Platte etwas von einem Sampler geben, stilistisch wie textlich. Sicher nicht so ein Instant-Treffer wie das Debüt, dafür aber mit einer wesentlich höheren Halbwertszeit, bei der sich vieles erst nach und nach erschließt.

Eine Platte, mit der man sich über längere Zeit auseinandersetzen kann (huch) und ganz nebenbei in Gefilden stochert, die in den frühen Achtzigern allesamt Punk waren, aber heute als „Post“, „Prä“, „Sub“-Ausläufer von irgendwas verklausuliert werden, weil die gebräuchlichen Begriffe einfach besser funktionieren (BASTARDS setzen die Standards).

Wer sich dabei nicht locker machen kann, hat schon verloren.