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CHROME

Scaropy

67 ist Helios Creed mittlerweile, seit rund fünf Jahrzehnten ist er musikalisch aktiv, wurde zu Punk-Pionierzeiten in San Francisco Gitarrist der von Damon Edge gegründeten CHROME, die mit Elementen aus Punk, Psychedelic, Space- und Acid-Rock und später auch Industrial ganz eigene Klangwelten schufen, für die Creed als Gitarreneffekttüftler maßgeblich war. Später überwarf er sich mit Edge, der 1995 starb – da war eine Reunion im Gespräch. In jener Zeit war Helios Creed aber selbst recht erfolgreich, veröffentlichte auf Amphetamine Reptile. Bis circa 2001 war Creed dann mit seiner Version von CHROME aktiv, und nach einer Pause ist er es seit dem Release von „Feel It Like a Scientist“ 2014 wieder. Das Album „Techromancy“ folgte 2017, und nun „Scaropy“, auf dem mit Hilary „Stench“ Haines jener Bassist zu hören ist, der unter anderem auf den CHROME-Alben „Blood On The Moon“ (1981) und „3rd From The Sun“ (1982) spielte. Auch mit dabei sind TommY L. Cyborg, Aleph Omega und Lou Minatti XIII. – drei Namen, die man schon vom letzten Album kennt. Wabernde Gitarrenschwaden und psychedelische Melodien und zig Lagen von Sounds diverser Provenienz sind hier aufeinandergeschichtet wie eine monströse Torte – dieses „Spiel“ beherrscht Helios Creed in Perfektion und man kann durchaus erkennen, wer sich in jüngerer Vergangenheit an dieser Pionierarbeit abarbeitet, die Australier KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD etwa. Ob „Scaropy“ das Album ist für den CHROME-Einstieg? Eher nicht, dafür sollte man zu den Anfängen greifen, aber wer CHROME und Creed schon immer mochte, sollte hier zugreifen. Mein Favorit ist der der Rausschmeißer „The opposition“ – erstaunlicherweise kommt der fokussierteste Song ganz zum Schluss. Und mit „H of spades“ wird in einem Song gleich zwei Bands gehuldigt, deren Verbindung Lemmy war. Interessant: In der Thankslist taucht der 2020 verstorbene POISON IDEA-Drummer Steve „Thee Slayer Hippie“ Hanford auf.