SAVAGE REPUBLIC

1938

Dass die Reunion von SAVAGE REPUBLIC ernsthafter Natur ist, das beweisen die Kalifornier mit ihrem ersten Studioalbum seit 1988. Vorangegangen ist dem neben einer ganzen Reihe von Konzerten in den letzten Jahren und einer Europatour im März 2007 auch die "Siam"-EP, die schon erahnen ließ, dass man den schmalen Grat zwischen Bewahrung des Erbes und musikalischer Weiterentwicklung erfolgreich erklommen hat.

Auf "1938" wird die gesamte Bandbreite des SR-Sounds über 13 Songs und eine Spielzeit von knapp 70 Minuten präsentiert, erweist sich die zum Großteil in Originalbesetzung spielende Band als einzigartiges Phänomen, das in Zeiten, da sich episch-ambienthafter Post-Rock großer Beliebtheit erfreut, als erstaunlich zeitgemäße Band.

Das wiederum mag etwas damit zu tun haben, dass SAVAGE REPUBLIC in den Achtzigern zwar als Teil des Post-Punk/Wave-Undergrounds angesehen wurden, ihre Musik aber auch damals schon eigenwillig und sperrig war.

Fließende, soundtrackhafte Passagen sind auf "1938" verwebt mit den prägnanten Tribal-Rhythmen (auch live immer wieder gerne genommen: das Ölfass), schluchzende Streicherparts treffen auf, ich zitiere "Morricone meets Dick Dale"-Gitarren, leise, zarte Parts treffen auf bedrohlichen Breitwand-Lärm.

Ein beeindruckendes Spätwerk, enorm facettenreich und wie die Musik zu einem noch zu drehenden Film anmutend. (9)