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SANDOW

Entfernte Welten

SANDOW aus Cottbus, vermutlich eine der bekanntesten und innovativsten Avantgarde-Bands aus der früheren DDR, kehren nach einiger Zeit mit einem neuen Album zurück, für das sie 2014 mit den ersten Aufnahmen begonnen haben.

Das Album wurde von Fans über Crowdfunding finanziert und dafür erhielten diese als Dankeschön unter anderem Skulpturen, die Bandmitglied Chris Hinze gefertigt hat. Bereits 1982 gegründet, war wohl ihr größter Hit „Born in the GDR“, klar ironisch gemeint, inspiriert durch den Auftritt von Bruce Springsteen 1988 in Ost-Berlin wo dieser sein „Born in the USA“ schmetterte.

Das Quartett verwebt frühen Wave-Rock, NDW, Post-Punk und experimentellen Avantgarde-Sound auf sehr geschickte Art und Weise. Dabei verwendet Kai-Uwe Kohlschmidt für seinen Gesang eher einen Erzählduktus.

SANDOW haben sicher den Anspruch eines Gesamtkunstwerks, um nicht lediglich eine konventionelle Rockband zu sein. Ein wenig erinnern die Stücke an STENDAL BLAST, die 2002 mit Alexander Veljanov den epochalen Song „Nur ein Tag“ eingespielt haben.

Dabei stehen gesellschaftliche Themen im Vordergrund und das Leben in einem nahezu utopielosen Leistungszwangsraum wird kritisiert. Jeder ist Sklavenhalter und Versklavter in Personalunion.

Wir beuten uns selbst aus, und multinationale Suprastrukturen füttern uns mit Brot und Spielen, mit Internet und Castingshows.