SAMIAM

Trips

„I’ve been away for so long“, singt Jason Beebout gleich mehrfach im Opener „80 West“, und man möchte ihm sofort zustimmen. Zu lange haben sich SAMIAM mal wieder von einem Studio ferngehalten, das letzte Album „Whatever’s Got You Down“ war bereits 2006 erschienen.

All denjenigen, die sich mit dem Vorgänger dank seines rohen Sounds nicht oder nur nach längerem Anlauf anfreunden konnten, sei gesagt, dass SAMIAM mit „Trips“ auch klanglich wieder zu alter Stärke und zu dem für sie typischen Sound zurückgekehrt sind.

Schon von den ersten Tönen an fühlt man sich hier an die Neunziger erinnert, bevor einen die warmen, bittersüßen und poppigen (und das alles ist hier positiv zu verstehen) Klänge voll vereinnahmen und nach knapp 40 Minuten mit einem „Hach ja ...“ zurücklassen.

Da hilft nur, wieder auf Play zu drücken und sich dieses rundum gelungene Album, auf dem eine großartige kleine Hymne voller großer Melodien die nächste jagt, erneut anzuhören. Leider werden SAMIAM auch mit „Trips“ irgendwo im Winter ihrer musikalischen Karriere nicht den kommerziellen Erfolg haben, den man ihnen schon deshalb wünschen möchte, damit es irgendwann ein weiteres Album gibt.

Zum Glück ist solcher Erfolg sowohl der Band als auch ihren langjährigen Fans letztlich aber vollkommen egal. Für sie bleiben SAMIAM einfach die größte kleine Band der Welt, die einmal mehr ein großartiges Album vorgelegt hat.