Anfang des Jahres konnte ich die COCKTAIL SLIPPERS im heimischen Oslo live sehen, und angekündigt wurde ihr Auftritt vom Labeldaddy selbst, Little Steven, dem Mann mit dem Stirntuch, der neben seinem Gitarristenjob in Bruce Springsteens E STREET BAND auch noch eine Garage-Radiosendung moderiert und mit Wicked Cool ein ambitioniertes Label betreibt.
Als Labelmacher entwickelte er eine Obsession für die früher unter dem Namen BARBARELLAS aktive norwegische All-Girl-Band. Mit dem zweiten Album „Mastermind“, das von Wicked Cool 2007 neu aufgelegt wurde, holte er die COCKTAIL SLIPPERS zu sich, und mit „Saint Valentine’s Day Massacre“ ist jetzt das erste „richtige“ Wicked Cool-Album erschienen, bei dem sich Steven auch als Arrangeur und Produzent eingebracht hat, wie auch als Songwriter, denn der Titelsong und „Heard you got a thing for me“ sind Nummern, die van Zandt für die Damen schrieb.
Die sind hier mit Sicherheit glatter und polierter als je zuvor in ihrer Karriere, aber glücklicherweise stört das nicht, rücken der Osloer Damen-Fünfer damit doch näher an BLONDIE und GO-GO’S heran als je zuvor.
Was sie bislang noch mit wilden Garage-Girls wie den BOONARAAAS!!! verband, ist weit in den Hintergrund gerückt und macht sich live noch bemerkbar, doch auf Platte sind sie recht zahm geworden – die Perfektion fordert ihren Tribut.
Mich stört das allerdings nicht, denn dazu macht dieses Pop-Massaker einfach zu viel Spaß.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Bernd Fischer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Ritchie Apple
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Ritchie Apple
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Joachim Hiller