Wirklich „cute“, was die Schweden hier auf ihrem zweiten Album produzieren, wenn nicht sogar „super cute“. Vor allem, wenn man mit Anna Eklund eine Sängerin am Start hat, die mit ihrer piepsigen, nicht ganz akzentfreien Stimme auch als kleine Japanerin durchgehen könnte.
Ansonsten spielen SAD DAY FOR PUPPETS eigentlich nur recht profanen Indierock, wo sich nordische Melancholie mit dem englischen Naiv-Gitarrenpop à la THE PRIMITIVES und verrauscht noisigen an JAMC und MY BLOODY VALENTINE erinnernden Shoegaze-Sounds paart.
Hinzu kommt noch das eine oder andere J. Mascis-Gitarrensolo aus DINOSAUR JR-Frühzeiten und fertig ist eine Band, der man deswegen aber dennoch nicht wirklich böse sein, denn die Schweden klauen hier mit sehr viel Charme und kriegen dabei auch noch ein paar verdammt unwiderstehliche Hits hin.
Und so traurig, wie ihr Bandname vermuten lässt, klingen SAD DAY FOR PUPPETS auch nicht, selbst wenn sich hier mal eine etwas ruhigere Folkrock-Nummer im Midtempobereich einschleicht. Nicht viel Neues also, aber das auf eine wieder sehr individuelle Weise dargebracht, was „Pale Silver & Shiny Gold“ zu einem Album macht, das man auf keinen Fall gleich wieder vergessen hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Kerpen