Das dritte Album dieses Dänen, der weiterhin absolute Anonymität bewahrt und seinen Namen nicht preisgibt, ist wie immer programmatisch zu verstehen: es geh thematisch um die dunklen und melancholischen Aspekte des Lebens.
Musikalisch hat sich indes einiges verändert. Waren die beiden ersten Alben noch etwas Gitarren-orientierter, erinnerten an Dark-Wave- und Post-Punk-Highlights wie THE COMSAT ANGELS oder MODERN EON, ist „The Moon Is My Sun“ (((unerwartet))) sehr elektronisch geworden.
Da schleichen sich tanzbare und fast „gefällige“ Loops und Hooklines ein, die stark an NEW ORDER erinnern und ab und an – das mag dem Humor von (((S))) geschuldet sein – scheint er an der Resteverwertung von Giorgio-Moroder-Beats und Synthies Gefallen gefunden zu haben.
Das ist dann nicht ganz so gruselig wie das, was Giorgio Moroder mit Phil Oakey (THE HUMAN LEAGUE) bei „Together in electric dreams“ verbrochen hat, aber es braucht seine Zeit, um sich an den neuen Sound von (((S))) zu gewöhnen, der nun auch gar nicht mehr so weit von THE HUMAN LEAGUE entfernt ist.
Fans des ganz exzellenten Debütalbums „Phantom“ dieses exzentrischen Dänen werden es bei diesem Album schwer haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Markus Kolodziej